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Ästhetik: Mundhygiene und Falten

Auf einen bisher wenig beachteten Aspekt schlechter Mundhygiene wiesen kürzlich britische Wissenschaftler hin: Werde das Zahnbett nicht sauber und gesund erhalten, könne sich der Bereich entzünden, es entstehe eine Parodontitis. Im Zuge dieser Infektionserkrankung des Hart- und Weichgewebes rund um die Zahnwurzel leide auch der Kieferknochen: Er verliere an Knochendichte. Die Knochen aber sind die Stütze der Gesichtshaut: Verliert er an Volumen, verliert die Haut Stützkraft „von innen“. Sie knittert und entwickelt sogenannte Krähenfältchen. Nicht nur sorgsame Mundhygiene und regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt beugen solcher Entwicklung vor, sondern auch eine Knirscherschiene kann bei entsprechenden Patienten hilfreich sein:  Insbesondere wer mit geschlossenem Mund knirscht, schmirgelt seine Kauflächen ab, die Zähne verlieren an Höhe und der Kiefer damit an dem natürlichen Abstand. Die Folge: Die Haut in der Lippenregion fällt ein und entwickelt feine Fältchen. Eine maßgeschneiderte Knirscherschiene beugt der Zahnabnutzung vor.

(11.05.2017 / DGI)

Erkenntnis: Kauen hilft gegen Infekte

Wie erfolgreich die präventionsorientierte Zahnheilkunde ist, lässt sich an der Anzahl der gesunden Zähne in Patientenaltersklassen ablesen. Ein sehr eindrucksvolles Beispiel dafür stellte kürzlich die Bundeszahnärztekammer vor: Männer und Frauen im Alter zwischen 65 und 74 Jahren haben heute doppelt so oft natürliche eigene Zähne wie noch vor 20 Jahren. Waren damals 25 % in diesem Alter bereits zahnlos, sind es heute nur noch rund 12 %. Das Vorhandensein natürlicher Zähne reduziert nicht nur den Bedarf an Zahnersatz, sondern verbessert auch dessen Verankerung, wenn „die Dritten“ nicht zu umgehen sind. Zwar können Implantate heute verloren gegangene Zahnwurzeln und damit Stützen für den Zahnersatz gut ersetzen, eigene Zähne vergrößern aber die Auswahl an Möglichkeiten für die individuell richtige prothetische Lösung. Je mehr eigene Zähne vorhanden sind, umso größer die Vielfalt für Zahnersatz ganz nach Bedarf. Auch ältere Patienten profitieren insofern von professioneller Zahnreinigung, die auch die Prothesenpflege mitberücksichtigt. Die Erhaltung der eigenen Zähne ist in jedem Alter das richtige Ziel.

(24.04.2017 / DGI)

Großer Erfolg: Senioren mit mehr eigenen Zähnen

Wie erfolgreich die präventionsorientierte Zahnheilkunde ist, lässt sich an der Anzahl der gesunden Zähne in Patientenaltersklassen ablesen. Ein sehr eindrucksvolles Beispiel dafür stellte kürzlich die Bundeszahnärztekammer vor: Männer und Frauen im Alter zwischen 65 und 74 Jahren haben heute doppelt so oft natürliche eigene Zähne wie noch vor 20 Jahren. Waren damals 25 % in diesem Alter bereits zahnlos, sind es heute nur noch rund 12 %. Das Vorhandensein natürlicher Zähne reduziert nicht nur den Bedarf an Zahnersatz, sondern verbessert auch dessen Verankerung, wenn „die Dritten“ nicht zu umgehen sind. Zwar können Implantate heute verloren gegangene Zahnwurzeln und damit Stützen für den Zahnersatz gut ersetzen, eigene Zähne vergrößern aber die Auswahl an Möglichkeiten für die individuell richtige prothetische Lösung. Je mehr eigene Zähne vorhanden sind, umso größer die Vielfalt für Zahnersatz ganz nach Bedarf. Auch ältere Patienten profitieren insofern von professioneller Zahnreinigung, die auch die Prothesenpflege mitberücksichtigt. Die Erhaltung der eigenen Zähne ist in jedem Alter das richtige Ziel.

(13.04.2017 / DGI)

Karies: angeboren oder erworben?

Eine spannende Geschwisterstudie widmete sich kürzlich der Frage, was Ursache für die Entwicklung kindlicher Karies ist – die Gene oder die Umstände? Dabei zeigte sich, dass die Geschwister in einer Familie, deren Eltern wert legten auf regelmäßige Mundhygiene, gesündere Zähne hatten als die Geschwister in einer Familie mit eher nachlässigerer Einstellung zur Mundpflege. Besonders relevant war der Bildungsgrad der Mutter: Kinder von Müttern mit Mindestschulbildung hatten doppelt so viel Karies wie die Kinder vergleichbaren Alters von Müttern mit hoher Bildungsstufe (Hochschule, Universität). Leicht höher war die Kariesrate bei Kindern alleinerziehender Mütter gegenüber denen, deren Mütter verheiratet waren oder in einer festen Beziehung lebten. Nicht geklärt werden konnten die direkten Einflussfaktoren. Mögliche Gründe könnten die bei höherer Bildung bessere Kommunikation sein sowie ein stringenteres Einhalten von Organisation und Kontrolle. Zugewandtes Verhalten wurde als förderlich für die Mundgesundheit erachtet und dient der gesunden Entwicklung aller Geschwisterkinder ebenso wie eine weniger zugewandte Erziehung allen Geschwisterkindern gleichermaßen nicht gut tut. Die Rolle der Gene spielte vergleichsweise eine erheblich untergeordnete Rolle.

(13.04.2017 / DGI)

Professionelle Zahnreinigung: Wie oft ist normal?

Wie häufig man eine professionelle Zahnreinigung (PZR) machen lassen sollte, ist individuell sehr verschieden. Bei manchen Patienten reicht ein Termin pro Jahr, andere brauchen zwei oder noch mehr PZR-Behandlungen. Die Abstände hängen davon ab, ob der Mund weitgehend gesund ist oder es mundgesundheitliche oder allgemeingesundheitliche Probleme gibt. Wie eine Studie anlässlich der zurückliegenden Internationalen Dentalschau, der Weltmesse der Zahnmedizin in Köln, zeigte, muss bei der Planung der Anzahl der PZR-Termine insbesondere die Neigung des Patienten zu Zahnsteinbildung berücksichtigt werden: Für eine erhöhte Neigung zu verhärtenden Zahnbelägen kann die gesundheitliche Situation des Patienten sprechen, beispielsweise können Medikamente am Rückgang der Speichelproduktion beteiligt sein und so die Selbstreinigung im Mund reduzieren. Aber auch alltägliche Verhaltensmuster können eine häufigere Zahnreinigung nötig machen: Wer raucht oder auf andere Weise „klebrige Farbpigmente“ zu sich nimmt, z.B. über Rotwein oder Tee, wird entsprechende Verfärbungen nur über die professionellen Techniken und passenden Produkte in der Zahnarztpraxis wieder los. Saubere Zähne sind das A und O für eine nachhaltige Mundgesundheit – und eine Profi-Reinigung in der Zahnarztpraxis für immer mehr Menschen daher selbstverständlich: Wie oft, das lässt sich am besten mit dem Praxisteam klären.

(05.04.2017 / DGI)

Ein gesunder Mund im gesunden Körper 

Zahnverlust und Zahnfleischerkrankungen gehen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall einher. Das zeigt eine Untersuchung australischer Wissenschaftler mit mehr als 170.000 Erwachsenen, die zwischen 45 und 72 Jahre alt waren.  Die Forscher erhoben zunächst die Mundgesundheit der Probanden und verknüpften diese Ergebnisse mit Krankenhausaufenthalten in den nachfolgenden Jahren. Dabei zeigte sich eindeutig, dass das Risiko für Herzkreislauferkrankungen signifikant stieg, wenn die Probanden angaben, unter Zahnverlust und Zahnfleischentzündungen zu leiden. „Zahnverlust ist ein Marker für ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Herzerkrankungen“, schreiben die Wissenschaftler.

(21.03.2017 / DGI)

Sozialkontakte, Depression und Mundgesundheit 

Wenn Senioren sozial gut eingebunden sind, Freunde und Gesellschaft haben, ist ihr Zahnverlust geringer ausgeprägt als bei alten Menschen, die weniger gut in eine Gemeinschaft integriert sind. Das haben japanische Forscher bei einer großen Untersuchung herausgefunden. Eine schlechte Mundgesundheit und fehlende Zähne wirken sich auf das Sozialleben nachteilig aus. Wer Probleme beim Lachen und Essen hat, meidet oft den Kontakt mit anderen. Bei einer Folgestudie haben die Wissenschaftler darüber hinaus festgestellt, dass Zahnverlust und Probleme mit der Mundgesundheit auch die Lebensfreude beeinträchtigen und dazu führen können, dass die Betroffenen depressiv werden oder sich eine Depression verstärkt.

(17.03.2017 / DGI)

Zuckerkonsum und Karies

Je höher der Zuckerkonsum, desto höher ist das Kariesrisiko. Dies hat unlängst erneut ein internationales Wissenschaftlerteam bei einer begleitenden Untersuchung an Heranwachsenden in Brasilien bestätigt. Eine Gruppe von Kindern wurde immer wieder im Alter von vier, sechs, zwölf und 18 Jahren untersucht. Jene Kinder, die viel Zucker konsumierten hatten ein um 66 Prozent höheres Kariesrisiko als Kinder, die auf Süßes weitestgehend verzichteten. Dieses Risiko können Schulen reduzieren, wenn sie ihr Angebot auf eine gesunde Ernährung umstellen. Das zeigt eine weitere Studie australischer Forscher. Als eine Schule stark gezuckerte Getränke und Snacks nicht mehr anbot, war die Mundgesundheit der Kinder im Vergleich zu anderen Schulen in der Umgebung deutlich besser.

(13.03.2017 / DGI)

Rauchen stört die Balance der Mundflora

Rauchen schädigt nicht nur Herz und Kreislauf, Lunge und Atemwege, sondern verändert auch das Gleichgewicht zwischen den bakteriellen Bewohnern der Mundhöhle. Das haben US-amerikanische Wissenschaftler bei einer Untersuchung mit mehr als 1000 erwachsenen Nichtrauchern und Rauchern herausgefunden. Bestimmte Bakterienarten, vor allem Karieserreger waren bei den Rauchern häufiger. Seltener waren hingegen Bakterien, die Schadstoffe abbauen können. Diese Veränderung der Mundflora hat nicht nur Folgen für die Mundgesundheit, sondern auch Auswirkungen auf den ganzen Körper.

(06.03.2017 / DGI)

Tee trinken für die Mundgesundheit

Ein Extrakt aus grünem Tee scheint Entzündungen der Schleimhaut ähnlich wirksam bekämpfen zu können wie Chlorhexidin. Das zeigt eine Untersuchung iranischer Wissenschaftler. Nun berichten indische Forscher, dass eine Mundspüllösung mit grünem Tee bei Kindern die Kariesbakterien im Mund in Schach halten kann. Andere Studien zeigen, dass auch schon der Genuß von grünem Tee sich günstig auf die Mundgesundheit auswirkt: Der Tee, aufgebrüht mit 90 Grad heißem Wasser gegen Karieserreger wirksam ist

(02.03.2017 / DGI)

Hilfe gegen schlechten Atem

Mundgeruch, von Zahnärzten Halitosis genannt, kann viele verschiedene Ursachen haben. Doch im fast 90 Prozent der Fälle lassen sich diese in der Mundhöhle finden. Erkrankungen des Zahnhalteapparats, ungepflegter Zahnersatz oder lokale Infektionen können die Ursache sein. Häufig ist aber auch nur eine ungenügende Mundhygiene verantwortlich: Wenn bakterielle Mundbewohner Speiseresten abbauen, werden Schwefelverbindungen freigesetzt, die den typischen fauligen Geruch verursachen. Auch wenn die Speicheldrüsen zu wenig Speichel produzieren oder Medikamente zu Mundtrockenheit führen sowie starker Kaffee- und Nikotingenuß spielen eine Rolle.

Bei Mundgeruch finden Patienten im Team der Zahnarztpraxis kompetente Ansprechpartner, die helfen können, die Ursache zu diagnostizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Oft genügen eine professionelle Zahnreinigung und die Anleitung zu einer konsequenten Mundhygiene, Zungenreinigung eingeschlossen, um das Problem zu lösen.

(27.02.2017 / DGI)

Zahndurchbruch: Schwere Krankheitszeichen gehören nicht zu den Symptomen

Das Kleinkind quengelt und weint. Wenn die ersten Zähnchen zwischen dem sechsten und neunten Lebensmonat durchbrechen, sind manche Kinder sehr beeinträchtigt. Schließlich ist dieser Vorgang oft schmerzhaft. Doch welche Symptome können dem Zahndurchbruch zugeschrieben werden – und welche haben wahrscheinlich andere Ursachen? Kinderzahnärzte beobachteten acht Monate lang immer wieder den Gesundheitszustand von 47 zahnenden Kleinkindern. Resultat: Am Tag des Zahndurchbruchs und am Folgetag traten bei den Kleinen Reizbarkeit, vermehrter Speichelfluss, eine laufende Nase und Appetitlosigkeit besonders häufig auf. Kein Kind litt jedoch unter Krämpfen oder Koliken. Erbrechen war sehr selten. „Fieber oder andere schwere Krankheitszeichen gehörten nicht zu den Begleiterscheinungen des Zahnens“, schreiben die Kinderzahnärzte in der Fachzeitschrift Pediatrics.

(06.02.2017 / DGI)

Mundgesundheit: Liebe ist nützlich

Wer verliebt ist oder in einer glücklichen Beziehung lebt, ist zuverlässiger, was die Einhaltung anstehender Arzt- und Zahnarzttermine betrifft – das ergab kürzlich eine Studie der Universität von Queensland. Demnach scheinen Menschen, die zu problematischen Beziehungen im Alltagsleben neigen, auch eine problematische Beziehung beispielsweise zu Ärzten zu haben. Erstmals wurde nun auch untersucht, ob das Verhalten auch auf Zahnärzte zutrifft, und die Erwartungen haben sich bestätigt. Die Wissenschaftler wollen nun in weiteren Studien herausfinden, was genau zu dieser „Zahnarztverweigerung“ führt und daran hindert, bei problematischen Entwicklungen im Mund wie beispielsweise Schmerzen zahnärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ziel ist, auch für diese Patientengruppe den Zugang zu zahnärztlicher Behandlung zu verbessern und damit ihre Mundgesundheit besser zu unterstützen.

(10.01.2017 / DGI)

 

Karies: Wird sie vererbt?

In der heutigen Zeit wird sowohl in Fachkreisen wie auch in der Bevölkerung viel über genetische Anlagen diskutiert: Was ist ererbt, was hat sich erst durch (ev. ungünstige) Umstände entwickelt? Viele Zahnärzte erleben, dass Patienten mit besonders vielen kariösen Zähnen behaupten, diese geerbt zu haben. Man könne daher wenig dagegen tun. Das sei eine Fehleinschätzung, stellte Präventivzahnmediziner Prof. Dr. Stefan Zimmer aus Witten-Herdecke vor einigen Wochen im Rahmen eines Pressegesprächs klar: „Vererbung spielt in Bezug auf Karies keine oder höchstens eine verschwindend geringe Rolle.“ Dennoch sie ein Zusammenhang mit den Eltern bzw. dem Elternhaus oft nicht von der Hand zu weisen, wenn auch in anderer Hinsicht als vermutet: „Sozusagen ‚vererbt‘ werden vor allem ungesunde Verhaltensmuster, die zu Karies führen.“ Im Blickpunkt stünden ungesunde Ernährung mit hohem und falsch genutztem Zuckerkonsum und – gerade bei diesem Ernährungsproblem – nicht genügend sorgfältige Mundhygiene. Wenn die Eltern gewöhnt sind, tagsüber ständig etwas zu naschen oder gesüßte Getränke zu sich zu nehmen und sich auch die Zähne vielleicht nur oberflächlich putzen, werden die Kinder das als „normal“ erleben und voraussichtlich die gleichen schmerzhaften Zahnschäden-Erfahrung machen wie die Eltern. Es gebe, so Professor Zimmer, zwar sehr selten auch angeborene

Zahnentwicklungsstörungen, die ein Risiko für die Zahngesundheit darstellen können, wenn sie nicht fachlich versiert gepflegt werden. In der Regel aber sind kariöse Zähne nicht geerbt, sondern aus Unwissen oder Unvermögen selbst „gemacht“. (20.12.2016 / DGI)

Schwangerschaft: Ist Zahnverlust normal?

Der Volksmund sagt: Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn. Ob das richtig oder falsch ist, erklärte Prof. Dr. Stefan Zimmer (Universität Witten-Herdcke) bei einer Presseveranstaltung in Berlin. Sein Resümee: Der Volksmund hat sowohl recht als auch unrecht. Unrecht hat er insofern, als Zahnverlust in der Schwangerschaft keineswegs „normal“ ist. Das Zahnfleisch, ist hormonell bedingt in dieser Zeit etwas lockerer und empfindlicher. Bakterien haben es  leichter, sich festzusetzen, zu verstecken und zu Gewebereizungen und Erkrankungen zu führen. Wenn eine schwangere Frau schon vorher eine – zumal unentdeckte – Parodontitis (Zahnbettentzündung) hatte, kann sie in der Zeit der Schwangerschaft deutlich schneller voranschreiten. Das kann dann tatsächlich bis zu Zahnverlust führen. Weshalb der Volksmund unrecht hat: Es ist nicht die Schwangerschaft, die zum Zahnverlust führt, sondern die Entzündungsentwicklung im Zahnbett und die spezifische Plaque. Wird die Mundhygiene sorgfältig betrieben und werden die Bereiche im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung regelmäßig kontrolliert und gepflegt, ist ein Zahnverlust in der Regel vermeidbar. Studien haben gezeigt, dass mit der Schwangerschaft in Verbindung gebrachter Zahnverlust vor allem bei solchen Patientinnen beobachtet wurde, die sich nicht um eine sorgfältige Mundhygiene bemühten oder sich mit schwangerschaftsbedingten Veränderungen (häufiges Erbrechen etc.) nicht an ihre Zahnarztpraxis wandten. Die Zahnärzteschaft und ihre Teams sind auch in diesem Bereich gut ausgebildet und können vielfältige Hilfestellungen bieten.(01.12.2016 / DGI)

Zahnersatz: Auch das WANN ist wichtig

Obwohl immer mehr Menschen auch im fortgeschrittenen Alter noch natürliche Zähne haben, gibt es doch zahlreiche Patienten, die gänzlich zahnlos sind. Ein gut sitzender Zahnersatz stellt bei wenig Verankerungsmöglichkeiten die Zahnärzte und Zahntechniker aber vor größere Herausforderungen. In einem Interview wies Prof. Dr. Günter Dhom aus  Ludwigshafen, ehemaliger Präsident der DGI (Deutsche Gesellschaft für Implantologie), jetzt darauf hin, dass der Zeitpunkt der Behandlung und die persönliche Situation des Patienten eine gewichtige Rolle bei der Entscheidung für das Zahnersatz-Verfahren spielt. Technisch stünden verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl, wenn die Prothese festsitzend auf einem Implantat verankert werden soll. Ob der Zahnersatz nun durch Steg-, Teleskop-, Kugelkopf- oder sogenannte Locatoren-Technik oder andere Maßnahmen im Kiefer verankert wird, müsse mit Blick auf den Zeitpunkt im Leben des Patienten und seine Lebensphase

entschieden werden. Die Voraussetzungen für einen auch aus Sicht des Patienten guten Behandlungserfolg hängen davon ab, wie alt der Patient ist, ob er fit und vital ist und sich noch gut selbst versorgen kann oder bereits jetzt oder absehbar auf fremde Hilfe angewiesen ist. Für einen chronisch erkrankten Patienten kann die Auswahl an Verfahren anders ausgehen als für einen Gesunden, der auch großen Wert auf das Aussehen legt. Zahnärzte beachten bei der Auswahl zudem die mögliche Restbezahnung im Gegenkiefer und stimmen die fachlichen Aspekte mit den persönlichen Wünschen der Patienten ab. (29.11.2016 / DGI)

Zähneputzen: Sind zwei Minuten genug?

Nicht zuletzt in der Werbung wird „2 x täglich Zähneputzen“ propagiert – eine Pauschalierung, gegen die sich Präventivzahnmediziner Prof. Dr. Stefan Zimmer (Universität Witten-Herdecke) entschieden wehrt. Aus Anlass des diesjährigen Tages der Zahngesundheit wies er darauf hin, dass die richtige Anzahl und auch die richtige Putzdauer nur individuell festgelegt werden kann. Jemand, der insgesamt gesund ist und gut die Zahnbürste führen kann, erreicht in kürzerer Zeit eine plaquefreiere Zahnreihe als Menschen, die entweder die Zahnbürste kaum richtig halten können oder auch krank sind und belastende Medikamente nehmen müssen. Auch die oft angegebene durchschnittliche Putzdauer ist nicht in Stein gemeißelt: Sie habe früher drei Minuten betragen, so Zimmer, und sei nun auf zwei Minuten abgesenkt worden – seit elektrische Zahnbürsten aus den USA auf den deutschen Markt kommen mit auf zwei Minuten voreingestelltem Timer. Studien hätten gezeigt, dass selbst nach fünf Minuten sorgfältiger Putzdauer noch keineswegs bei jedem Patienten der größte Teil der Zahnbeläge entfernt waren – bei manchen Menschen auch nach zehn Minuten nicht, bei anderen war war zwei Minuten alles weitgehend gereinigt. Sein Tipp: Mit Plaqueanfärbetabletten aus der Apotheke kann jeder selbst testen, wie gut und wie schnell man seine eigenen Zähne rundum sauber bekommt..(24.11.2016 / DGI)

„Low Carb“ gegen Zahnbetterkrankungen

Eine Ernährung, die entzündungshemmende Nährstoffe enthält, wirkt sich positiv auf Entzündungen des Zahnfleisches und des Zahnbetts aus. Das zeigt eine Pilot-Studie an der Universität Freiburg. An der Studie nahmen 15 Testpersonen teil, die unter einer Zahnfleisch- oder Zahnbettentzündung litten. Zehn Teilnehmer wurden für sechs Wochen auf eine kohlenhydratarme („Low Carb“) Diät gesetzt. Sie aßen stattdessen vermehrt Nahrungsmittel, die Omega-3-Fettsäuren, die Vitamine C und D, Antioxidantien und Ballaststoffe enthielten, also viel Gemüse, Salat und Obst, Fisch und Fleisch. Die restlichen fünf ernährten sich nach ihren normalen Gewohnheiten. Die tägliche Zahnreinigung wurde von allen Teilnehmern fortgeführt, nur Interdentalbürsten und Zahnseide waren verboten. Nach Ablauf der sechs Wochen zeigte sich bei denjenigen, welche sich entzündungshemmend ernährten, eine signifikante Verbesserung der Entzündungen im Vergleich zu den Testpersonen, die nichts an ihren Ernährungsgewohnheiten geändert hatten. Außerdem hatten die erhöhte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen den Plaque-Index verbessert.(22.11.2016 / DGI)

Diabetes: Einmal im Jahr zum Zahnfleisch-Check

Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Zahnbetterkrankungen (Parodontitis). Darum ist ein jährlicher Check wichtig, bei dem der Zahnarzt den sogenannten Parodontalen Screening Index (PSI) erhebt. Der Arzt untersucht das Zahnfleisch mit einer kleinen Spezial-Sonde. Diese wird vorsichtig am Zahn entlang in die Zahnfleischtasche eingeführt. Dies geschieht bei jedem Zahn an verschiedenen Stellen. Geprüft wird so die Sondierungstiefe, die Blutungsneigung des Zahnfleisches und die Rauigkeiten der Zahnoberfläche. Die möglichen Befunde werden zu Codewerten zusammengefasst, die Aufschluss über den Zustand des Zahnfleisches geben.

Eine Parodontitis bei Diabetikern erfordert eine intensive Betreuung mit kurzen Abständen zwischen Kontrolluntersuchungen und eine sorgfältige Behandlung mit einer engmaschigen Erhaltungstherapie (UPT). (15.11.2016 / DGI)

Zahnfehlstellungen durch Schnuller: Form und Dauer entscheiden

Schnuller sind ein Beruhigungsmittel für Babys. Allerdings kann das Nuckeln Fehlstellungen der Zähne fördern. Eine von ihnen ist der so genannte frontal offene Biss. Dabei werden die Kieferknochen durch regelmäßigen Druck so verformt, dass die Schneidezähne nicht mehr aufeinandertreffen. Lispeln und andere Sprechstörungen sind die Folge. Wie eine Studie an der Universität Witten/Herdecke zeigt, spielt die Form des Schnullers dabei die entscheidende Rolle. Die Zahnärzte hatten 121 Kindern untersucht, die in drei Gruppen aufgeteilt worden waren. Bei Gruppe Nummer eins benutzten die Eltern einen konventionellen Sauger, in der zweiten Gruppe kam einen speziell geformter Sauger zum Einsatz und in der dritten Gruppe verzichteten die Eltern generell auf den Einsatz eines Schnullers. Nach zwei Jahren konnten die Zahnmediziner beachtliche Unterschiede zwischen den Gruppen feststellen. Die Hälfte der Kinder mit herkömmlichen Schnullern hatte einen frontal offenen Biss entwickelt, während bei den Nutzern des Spezialschnullers weniger als sieben Prozent diese Zahnfehlstellung aufwiesen. Kinder ohne Schnuller-Gebrauch hatten auch keine Fehlstellungen. Die Wissenschaftler fanden noch einen weiteren Risikofaktor: Je mehr Zeit am Tag das Kind den Schnuller im Mund hatte, desto größer war das Risiko für einen offenen Biss. Kinder mit offenem Biss nuckelten täglich rund vier Stunden, Kinder ohne Zahnfehlstellungen durchschnittlich nur 1,3 Stunden.     (10.11.2016 / DGI)

Kinder in Deutschland haben seltener Karies als in anderen Ländern 

International liegt Deutschland beim Vergleich der Karies bei Kindern vorn: Kinder im Alter von 12 Jahren haben hierzulande eine deutlich geringere Karieserfahrung als Kinder in anderen Ländern. Bei jüngeren Erwachsenen (35- bis 44-Jährige) nimmt Deutschland einen guten Mittelplatz ein. Geht es um die Kariesbelastung  der jüngeren Senioren (65- bis 74- Jährige) teilt sich Deutschland einen der vorderen Plätze mit den USA. International zählt Deutschland mit deutlich weniger Karieserfahrungen als in den meisten anderen vergleichbaren Ländern also zu den Spitzenreitern. Dies ist umso mehr eine positive Nachricht, da Karies als die weltweit häufigste Krankheit gilt. Global leiden mehr als 2,4 Milliarden Menschen an unbehandelter Karies.  (27.10.2016 / DGI)

Eine Mundspüllösung mit Flourid schützt Kinderzähne 

Schon im Kindesalter kann eine flouridhaltige Mundspüllösung gegen Karies schützen.  Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler, die zahlreiche klinische Studien mit mehr als 15.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 14 Jahren in einer Übersichtsstudie analysiert haben. Die Untersuchung bestätigt, dass die regelmäßige Anwendung einer fluoridhaltiger Mundspülung Karies bei Kindern und Jugendlichen reduzieren kann. Kinder, die täglich eine solche Spüllösung verwendeten hatten im Durchschnitt  27 Prozent weniger kariöse, gefüllte oder fehlende Zähne. (13.10.2016 / DGI)

Keine Sofortbelastung eines Implantates bei Diabetikern

Ist die Zuckerkrankheit (Diabetes) gut eingestellt, spricht nichts gegen eine Implantation. Allerdings raten Experten der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) bei Diabetikern von einer Sofortbelastung der künstlichen Zahnwurzeln ab. Eine Sofortbelastung ist zwar in bestimmten Fällen möglich, aber bei Zuckerkranken ist die Stabilität eines Implantats im Knochen in den ersten Wochen häufig geringer als bei Gesunden. Die Titanwurzel sollte daher erst nach ihrer vollständigen Einheilung im Knochen belastet werden, rät die DGI. Dies ist in den meisten Fällen binnen acht bis zwölf Wochen der Fall. Diese Zeitspanne kann mit Hilfe eines Provisoriums überbrückt werden, das die Belastung des Implantats verhindert. (11.10.2016 / DGI)

Medikamente als Risikofaktoren einer Implantattherapie

Bestimmte Medikamente gelten als Risikofaktoren für eine Implantat-Therapie. Zu diesen Substanzen gehören etwa Bisphosphonate und bestimmte Anti-Hormone, welche den Östrogen-Rezeptor im Gewebe blockieren. Die Medikamente werden in geringen Dosen bei Osteoporose eingesetzt und in können in höherer Dosierung bei Krebspatienten die Bildung von Metastasen in den Knochen hemmen und Knochenschmerzen lindern. Während oder nach einer Behandlung mit solchen Arzneimitteln können in seltenen Fällen schwere Schädigungen des Kieferknochens (Kiefernekrose) auftreten, die schwer zu behandeln sind. Dosis und Dauer der Therapie, die Art der Darreichung (intravenös oder Tabletten) sowie das jeweilige Medikament beeinflussen das Risiko. Auch eine Entzündung des Zahnbetts (Parodontitis), Druckstellen von Prothesen sowie zahnärztliche oder kieferchirurgische Eingriffe spielen eine Rolle. Gleichwohl sei eine implantologische Behandlung auch unter diesen Umständen möglich, betonten Experten der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) unlängst auf einer Fachtagung der Gesellschaft. Jedoch müsse bei der Therapie-Entscheidung das Risiko einer Kiefernekrose gegen den Nutzen der Behandlung individuell abgewogen werden. Um Zahnärztinnen und Zahnärzten die Entscheidung zu erleichtern erarbeiten die Experten der DGI zur Zeit gemeinsam mit Experten anderer Fachrichtungen eine Leitlinie, die auf der Basis der vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse das bestmögliche Vorgehen beschreibt. (06.10.2016 / DGI)

Zahnwurzel-Entzündung erhöhte Risiko für koronare Herzerkrankung

Eine Entzündung an der Spitze einer Zahnwurzel erhöht das Risiko für eine Erkrankung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit). Diesen Zusammenhang konnten finnische Wissenschaftler auch dann feststellen, wenn die Entzündung – im Fachjargon apikale Parodontitis genannt – keine Symptome verursachte. Die Entzündung wird von Bakterien verursacht, die bei einer Entzündung des Zahnmarks durch den Wurzelkanal oder über tiefe Zahnfleischtaschen bis zur Wurzelspitze vordringen.

Bei ihrer Studie hatten die Forscher die Herzkranzgefäße von 500 Patienten untersucht, die im Schnitt 62 Jahre alt waren. Nur ein Drittel der Patienten hatte gesunde Herzkranzgefäße. Bei der nachfolgenden röntgenologischen Untersuchung der Zähne entdeckten die Wissenschaftler bei 58 Prozent der Patienten Entzündungsherde. Besonders deutlich war der Zusammenhang zwischen unbehandelten Entzündungen und akuten Erkrankungen der Herzkranzgefäße. (04.10.2016 / DGI)

Grüne Smoothies gegen Zahnfleischentzündung

Nitrate, die in grünen Salaten und Gemüse enthalten sind,  scheinen eine positive Wirkung auf Zahnfleischentzündungen zu haben. Das belegt eine Untersuchung von Wissenschaftlern der Universität Würzburg.Das Team um Yvonne Jockel-Schneider teilte 44 Patientinnen und Patienten, die unter chronischen Zahnfleischentzündungen litten, nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen ein. Beide Gruppen tranken täglich 100 Milliliter eines Salatsaftgetränks. Allerdings erhielt nur eine der beiden Gruppen den normalen Saft. Die Probanden der „Plazebo-Gruppe“ tranken einen Saft, dem die Wissenschaftler zuvor das darin enthaltene Nitrat entzogen hatten. Wie die Untersuchung der Mundgesundheit vor dem Beginn der „grünen Therapie“ und  nach einer zweiwöchigen Behandlung zeigte, hatten sich die Entzündungszeichen in der Gruppe, die den normalen nitrathaltigen Saft getrunken hatte, statistisch signifikant gebessert. Solche Säfte könnten, so die Schlussfolgerung der Wissenschaftler, die zahnärztlichen Behandlung bei chronischen Zahnfleischentzündungen sinnvoll ergänzen. (29.09.2016 / DGI)

Vorbeugung: Senioren profitieren von guter Mundhygiene

EIne gute Mundhygiene, hilft Senioren dabei, einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen und Beeinträchtigungen vorzubeugen. Inzwischen belegt eine Fülle von Untersuchungen, dass es einen Zusammenhang zwischen Zahnverlust und Gesundheit gibt. Bei einer Studie werteten US-Forscher Fragebögen von mehr als 60.000 Seniorinnen und Senioren aus. Das Fazit: Menschen, die viele Zähne verloren hatten, waren auch gesundheitlich stärker beeinträchtigt als andere. Brasilianische Forscher kamen bei einer Auswertung mehrer Studien zu dem Schluss, dass Menschen, die weniger als 20 Zähne im Mund hatten, auch ein höheres Demenzrisiko hatten als Menschen, die mehr als 20Zähne hatten. Dies belegt, so die Forscher, dass eine gute Mundhygiene nicht nur die Zähne, sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit erhalten kann. (27.09.2016 / DGI)

Jugendliche Nachteulen haben erhöhtes Kariesrisiko

Wenn Jugendliche spät zu Bett gehen und am Morgen entsprechend müde sind, hat dies auch negative Auswirkungen auf die Zahngesundheit. Dies belegt eine Studie schwedischer und norwegischer Forscher. Die Wissenschaftler untersuchten bei knapp 200 Jugendlichen den Zusammenhang zwischen Schlaf-Wach-Rhythmus und Mundgesundheit, wobei auch das Ernährungs- und Mundhygiene-Verhalten erfasst wurde.

Jugendliche, die eher zu den Frühaufstehern, den Lerchen, gehörten und Teenager mit einem eher neutralen Schlaf-Wach-Rhythmus berichteten, dass sie am Morgen frühstücken und zwei Mal täglich die Zähne putzen würden. Demgegenüber verzichteten die Nachteulen häufiger auf das Frühstück und nahmen es auch mit der Mundhygiene nicht so genau – sie hatten daher ein vierfach höheres Kariesrisiko als die Lerchen. (22.09.2016 / DGI)

Periimplantitis: Zusammenhänge und Vorgehen im Fokus der Wissenschaft

Auch wenn die zahnmedizinische Wissenschaft mittlerweile viele Faktoren kennt, die zu der Entwicklung einer Periimplantitis (einer Entzündung des Gewebes im Bereich des  Implantates) führen können, sind längst nicht alle Zusammenhänge eindeutig geklärt. Wie ein Kongress für Wissenschaftler und Praktiker im Bereich der Implantologie vor einigen Wochen in Polen zeigte, gibt es noch viele Fragen, für die überzeugende Antworten fehlen. Während einige der Zahnärzte die Hauptursache im Biofilm sehen, dem Gemisch aus Bakterien und anderen Substanzen im Mund, sehen andere ihn zwar auch als relevant an – aber nur dann, wenn weitere Umstände in der Gesundheit des Patienten mit hineinspielen, chronische Erkrankungen beispielsweise. Unter dem Strich wurde deutlich, dass Biofilm auf jeden Fall eine große Rolle spielt und regelmäßig beobachtet werden sollte. Sobald sich erste Anzeichen einer oberflächlichen Zahnfleischentzündung (Mukositis) an der Implantatstelle zeigen, sollte behandelt werden, um ein Wandern der pathogenen (krankmachenden) Keime entlang des Implantates in Richtung Kieferknochen zu verhindern. Zudem müsse die Allgemeingesundheit des Patienten, vor allem sein Immunsystem beachtet werden. Für Patienten heißt das, dass sie bei ersten Anzeichen von Rötung oder Druckschmerz ihren Zahnarzt informieren sollten – je früher eine Behandlung ansetzen kann, desto größer die Chance, dass das Implantat die Infektion gut übersteht. (20.09.2016 / DGI)

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